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Louis de Funes

Louis de Funes - Der Sonntagsangler

Erscheinungsjahr: 1954
deutsche Erstaufführung: 11.11.1955
Herstellungsland: Frankreich
Regie: Gilles Grangier
Originaltitel: Poisson d'avril

Besetzung/Darsteller:
Bourvil: Émile Dupuy, Automechaniker
Annie Cordy: Charlotte, Émiles Frau
Jacqueline Noëlle: Annette Coindet, Émiles Cousine
Louis de Funès: der Fischereiaufseher
Pierre Dux: Gaston Prévost, Annettes Geliebter
Denise Grey: Clémentine Prévost, Gastons Frau
Maurice Biraud: der Angelartikelverkäufer
Louis Bugette: der Garagenbesitzer
Paul Faivre: Louis, der Kneipier, genannt: Pépère
Suzanne Grey: eine Nachbarin
René Havard: der Fahrprüfer
Jean Hébey: Herr Dutreille, ein Garagenkunde
Charles Lemontier: Herr Gauthier
Guy Loriquet: Léon, der Garagenlehrling
Gérard Sabatier: der kleine Jacky Dupuy
Zeimmet: Germain, der Diener der "Prévost"
Christian Brocard: ein Kunde im Laden
Gérard Darrieu: der Waschmaschinenlieferant
Guy Delorme: ein Gast im Café
Charles Denner: ein Gast im Café
Édouard Francomme: ein Gast im Café
Émile Riandreys: ein Gast im Café

Inhalt

Der Sonntagsangler ist das erste filmische Aufeinandertreffen zwischen Bourvil und Louis de Funès. Émile Dupuy, ein anständiger Automechaniker, der sich durch seine Hingabe als Ehemann und Vater auszeichnet, gerät in eine unerwartete Schwierigkeit. Während seines Alltags wird er von der geschickten Überredungskunst eines geschwätzigen Verkäufers auf dem Basar beeinflusst. Der Verkäufer präsentiert ihm ein Modell einer hochmodernen Angelrute, die Émile fasziniert. In einem Moment der Impulsivität entscheidet er sich dafür, das Geld auszugeben, das eigentlich für einen anderen Zweck vorgesehen war: den Kauf einer Waschmaschine, von der seine Frau Charlotte schon lange träumt.

Diese unbedachte Handlung setzt eine Reihe von Ereignissen in Gang. Émile, der sich in einer Zwickmühle befindet, bringt es nicht über sich, seiner Frau die Wahrheit zu gestehen. Stattdessen beginnt er, Lügen zu spinnen, um seinen Fehltritt zu verbergen. Was als kleine Notlüge beginnt, eskaliert schnell zu einem Netz aus größeren Täuschungen. Jede Lüge, die er erfindet, zieht ihn tiefer in eine Sackgasse. Er findet sich in einem immer komplizierteren Wirrwarr aus Halbwahrheiten und Erfindungen wieder, das zunehmend schwerer aufrechtzuerhalten ist. Émiles Bemühungen, die Wahrheit zu verbergen, führen ihn schließlich in eine ausweglose Situation, in der die Konsequenzen seiner Handlungen unvermeidlich werden.

Kritik / Rezension

"Poisson d'Avril", inszeniert von Gilles Grangier im Jahr 1954, ist ein herausragendes Beispiel für das französische Kino der 1950er Jahre. Mit einem Starensemble, angeführt von dem unvergleichlichen Bourvil und der charmanten Annie Cordy, entfaltet sich eine Geschichte, die zugleich humorvoll und nachdenklich ist.

Im Zentrum des Films steht Émile Dupuy, gespielt von Bourvil, ein einfacher Automechaniker, dessen Leben sich um seine Familie und seine Arbeit dreht. Seine Welt gerät aus den Fugen, als er einem geschickten Verkäufer auf einem Basar begegnet, der ihn dazu verleitet, eine fortschrittliche Angelrute zu kaufen. Dieses unbedachte Handeln führt zu einer Kette von Lügen, da Émile versucht, den Kauf vor seiner Frau Charlotte, dargestellt von Annie Cordy, zu verheimlichen.

Die Handlung entwickelt sich rasant und führt den Protagonisten in immer absurdere Situationen. Bourvils Darstellung des gutmütigen, aber naiven Émile ist sowohl sympathisch als auch komisch. Annie Cordy als Charlotte bringt eine erfrischende Direktheit und Stärke in ihre Rolle ein, die als perfekter Gegenpol zu Émiles verschrobenen Eskapaden dient.

Die Nebenfiguren, einschließlich einer bemerkenswerten Darbietung von Louis de Funès als penibler Fischereiaufseher, ergänzen das Chaos und die Komik des Films. Die Dialoge, geprägt von Michel Audiards scharfzüngigem Witz, sind ein weiteres Highlight.

Die Regie von Gilles Grangier zeichnet sich durch eine gekonnte Balance zwischen komödiantischen Elementen und Momenten der Menschlichkeit aus. Die Schwarz-Weiß-Fotografie verleiht dem Film eine zeitlose Ästhetik, die das Paris der 1950er Jahre einfängt.

"Poisson d'Avril" ist mehr als nur eine einfache Komödie. Es ist eine Reflexion über die menschliche Natur, über die Tendenz, sich in Lügen zu verstricken, und über die Unvorhersehbarkeit des Lebens. Der Film ist charmant, unterhaltsam und bietet eine Prise nostalgischer Melancholie, die ihn auch heute noch sehenswert macht.

Trailer


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