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Louis de Funes

Louis de Funes - Louis der Geizkragen

Erscheinungsjahr:1979
deutsche Erstaufführung:27.03.1980
Herstellungsland:Frankreich
Regie:Jean Girault, Louis de Funès
Originaltitel:L'avare
weitere Darsteller: Frank David als Cléante
Hervé Bellon als Valére
Guy Grosso als Brindavoine
Michel Modo als La merluche
Micheline Bourday als Madame Claude
Anne Caudry als Marianne
Claire Dupray als Elise

Inhalt

Louis der Geizkragen - Louis de Funes "L'avare" (deutsch: "Louis, der Geizkragen") ist eine französische Filmkomödie aus dem Jahr 1980, die von Louis de Funès und Jean Girault inszeniert wurde. Der Film basiert auf der gleichnamigen Komödie von Molière aus dem Jahr 1668. In der Hauptrolle des Geizhalses Harpagon tritt Louis de Funès auf.

Harpagon ist ein reicher, älterer Mann, dessen dominierende Eigenschaft seine extreme Geizigkeit ist. Er ist so besessen von seinem Geld, dass er seine Kinder, Elise und Cléante, und seine Diener ständig verdächtigt, ihm Geld stehlen zu wollen. Harpagon hat einen großen Schatz an Goldmünzen, den er im Garten vergraben hat, und er geht oft nach draußen, um sicherzustellen, dass sein Schatz sicher ist.

Elise, Harpagons Tochter, ist in Valère verliebt, der sich als Diener ausgibt, um in ihrer Nähe zu sein. Cléante, Harpagons Sohn, ist in Mariane verliebt. Allerdings erfährt Cléante bald, dass sein Vater Harpagon ebenfalls vorhat, Mariane zu heiraten, da sie arm ist und somit keine Mitgift erwartet wird, was Harpagons Geiz entspricht.

Die Geschichte nimmt eine Wendung, als Harpagon entdeckt, dass sein geliebter Schatz gestohlen wurde. Er beschuldigt jeden in seinem Haus und verlangt, dass die Justiz eingeschaltet wird, um den Dieb zu finden. Während dieser turbulenten Zeiten kommen Geheimnisse ans Licht und wahre Identitäten werden enthüllt.

Es wird schließlich aufgedeckt, dass Valère in Wirklichkeit der Sohn eines reichen Mannes ist, der Harpagon Geld schuldet. Harpagons Besessenheit erreicht ihren Höhepunkt, als er mehr daran interessiert ist, das Geld zurückzubekommen, als den Verlust seines Schatzes zu betrauern.

Das Ende des Films bringt eine Art Versöhnung, als der gestohlene Schatz wiedergefunden wird und Harpagon zustimmt, dass Cléante Mariane heiraten darf, während Elise Valère heiraten wird. Trotzdem bleibt Harpagons Geiz bis zum Schluss das zentrale Thema des Films.

Lustige Szenen

Der vergrabene Schatz: Harpagon hat eine Obsession mit seinem im Garten vergrabenen Schatz. Jede Szene, in der er heimlich zu seinem Versteck schleicht, nur um sicherzugehen, dass das Geld noch da ist, ist komisch in seiner Paranoia.

Hochzeitspläne: Als Harpagon enthüllt, dass er die junge Mariane heiraten will (die auch von seinem eigenen Sohn geliebt wird), sind die Reaktionen und das darauffolgende Chaos urkomisch. Die Tatsache, dass er sie aus reinem Geiz heiraten will, weil sie keine Mitgift erwartet, zeigt auf humorvolle Weise seine Charakterfehler.

Die "Verhöre" nach dem Diebstahl: Nachdem Harpagons Schatz gestohlen wurde, verhört er jeden im Haus auf übertriebene und paranoide Weise. Seine schnellen Anschuldigungen und seine wilden Theorien über den möglichen Dieb sorgen für viele Lacher.

Der Brunnenszene: Eine besonders lustige Szene tritt auf, wenn Harpagon glaubt, dass sein Schatz in einem Brunnen geworfen wurde. Seine verzweifelten Versuche, das Geld aus dem Brunnen zu holen, während er völlig durchnässt wird, sind ein Beispiel für den klassischen Slapstick-Humor.

Verwechslungen und Missverständnisse: Es gibt viele Momente, in denen Charaktere aneinander vorbeireden oder Missverständnisse entstehen, besonders wegen Harpagons Geiz. Ein Beispiel ist, als er mit seinem Sohn Cléante über "das geliebte Ding" spricht, wobei Harpagon denkt, sie sprechen von seinem Schatz, während Cléante glaubt, sie sprechen von Mariane.

Der Notar: Die Szene mit dem Notar, in der Harpagon über die Hochzeitsverträge spricht, ist humorvoll, da Harpagon versucht, so viele Kosten wie möglich zu vermeiden, was den Notar verwirrt und amüsiert.

Kritik / Rezension

In der Verfilmung von Molières klassischer Komödie "L'avare" tritt Louis de Funès in der Hauptrolle des Geizhalses Harpagon auf und präsentiert dem Publikum eine Interpretation, die gleichzeitig respektvoll gegenüber dem Original ist und doch seine unverwechselbare komödiantische Handschrift trägt. Unter der gemeinsamen Regie von de Funès und Jean Girault wird eine humorvolle und denkwürdige Adaption geliefert, die sowohl Liebhaber des klassischen Theaters als auch Fans von de Funès' einzigartigem Humor ansprechen wird.

Die Stärke des Films liegt zweifellos in de Funès' Darbietung. Seine Interpretation von Harpagon ist eine feine Mischung aus traditionellem Theater und moderner Komödie. Während Molières Text die Grundlage für den Charakter bietet, ist es de Funès' Mimik, Timing und körperliche Komik, die den Geizhals zum Leben erweckt und die Zuschauer ständig zum Lachen bringt. Ob es seine paranoide Besessenheit von seinem vergrabenen Schatz ist oder die humorvollen Verwechslungen und Missverständnisse, die sich aus seinem Geiz ergeben, de Funès' Harpagon ist ein denkwürdiger und gelungener Charakter.

Die Nebencharaktere, obwohl im Schatten von de Funès' überwältigender Präsenz, spielen ihre Rollen ebenso kompetent und tragen zum Gesamterfolg des Films bei. Insbesondere die Liebesgeschichten von Harpagons Kindern bieten eine willkommene Abwechslung und Tiefe zur Hauptgeschichte des geizigen Vaters.

Die Kulisse und Kostüme sind authentisch und transportieren das Publikum ins 17. Jahrhundert, wodurch eine atmosphärische Kulisse für Molières Text geschaffen wird.

Einige Kritiker könnten jedoch argumentieren, dass der Film, obwohl humorvoll, einige der tieferen sozialen und moralischen Themen von Molières Originalstück nicht vollständig erforscht. Die übertriebenen komödiantischen Elemente könnten manchmal die ernsteren Töne des Stückes überschatten.

Insgesamt ist "Louis, der Geizkragen" eine absolut unterhaltsame und sehenswerte Adaption von Molières Werk!!! Für Fans von Louis de Funès ist es ein absolutes Muss, und auch diejenigen, die mit dem Originalstück vertraut sind, werden sicherlich die moderne Interpretation zu schätzen wissen. Es ist ein Film, der sowohl zum Lachen als auch zum Nachdenken anregt.

Trailer


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