Louis de Funes - Der Privatmensch
Ein zurückgezogener Star – Louis de Funès abseits der Öffentlichkeit
Trotz seiner enormen Popularität hielt Louis de Funès sein Privatleben weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus. Während Millionen ihn aus Filmen wie „Fantomas“ oder der „Gendarmen“-Reihe kannten, wussten nur wenige, wie verschlossen und sicherheitsbedacht er wirklich war. Gerade diese Diskrepanz zwischen öffentlicher Wahrnehmung und echtem Lebensstil machte ihn für viele Fans umso faszinierender. Seine Zurückhaltung und Eigenheiten verstärkten das öffentliche Interesse – und trugen dazu bei, dass bis heute viele Menschen nach „Louis de Funès privat“ suchen. Wir wollen deshalb ein paar Antworten rund um sein Privatleben liefern.
Wie war der Schauspieler privat?
Louis de Funes hat Gomenol-Öl benutzt, um besser einschlafen zu können und hatte drei Wecker, weil er absolut sichergehen wollte, dass er bloß nicht verschläft. Seine Art war leicht pedantisch. Er hatte beispielsweise immer die drei selben Bücher auf seinem Nachttisch, die er nicht ganz gelesen hat, weil er nicht intellektueller als sein Publikum werden wollte. Er konnte sich über Widrigkeiten des Alltages furchtbar aufregen. Er war nicht sonderlich technisch begabt und verstand Bedienungsanleitungen nicht. Louis de Funes war auch ein sehr panischer Mensch. Er verließ das Haus nie ohne Pistole und hatte auch eine selbsteingebaute Alarmanlage, die nur er an- und ausschalten konnte. Er litt unter Verfolgungswahn und trug selbst in seinem Garten eine Pistole. Er trug auch immer 30 Schlüssel mit sich und hatte oft vereinzelte Zimmer in seinem Schloss verbarrikadiert aus Angst vor Dieben. Privat war Louis de Funes jedoch auch sehr lustig und zog gerne andere mit seinem Humor auf. Er liebte es, wenn sein Publikum lachte und er lebte immer mit der Einstellung, dass man im Leben Glück brauchte, etwas Ehrgeiz und Talent. Für ihn war Essen sehr wichtig, da er in seiner Kindheit oft hungern musste.
Welche Hobbies hatte er?
Louis de Funes liebte es sich, in seinem Bett auszuruhen und seine Pflanzen im Garten zu pflegen. Er erzählte seiner Familie immer stundenlang Geschichten über das ganze Gemüse in seinem Garten, über die Kartoffeln und den Salat. Außerdem ging er gerne Angeln und liebte ruhige Beschäftigungen, wo er allein sein konnte. Er konnte es nie leiden, Autogramme zu geben und saß in der Öffentlichkeit meistens mit dem Rücken zur Menschenmasse, um unerkannt zu bleiben.
Womit hat er sich in seinem Privatleben beschäftigt?
Louis de Funes schaute gerne mit seiner ganzen Familie im Kino seine Filme an. Dabei interessierte ihn, wie gut die Tonqualität war. Wenn er mit dem Ton nicht zufrieden war, beschwerte er sich im Vorführraum, wie man das Problem schnellstmöglich beheben könnte. Er nervte bei Theatervorstellungen auch gerne die Kartenverkäuferinnen telefonisch, wie viele Karten denn schon verkauft worden seien. Er mochte keine vornehmen Leute und ging gerne in Restaurants essen, wo eigentlich nur Snobs waren. Dort benahm er sich aus Protest schlecht.
Was gibt es zu seiner Familie und Freunden zu berichten?
Von 1936–1942 war er mit Germaine Louise Élodie Carroyer liiert. Mit ihr hatte er einen Sohn namens Daniel. Von 1943 bis zu seinem Lebensende war er mit Jeanne-Augustine Barthélémy verheiratet. Sie gebar ihm zwei Söhne – Patrick und Olivier. Er lebte mit seiner Familie in einem 30 Zimmer großen Schloss und war ein leidenschaftlicher Rosenliebhaber. Louis de Funes hatte zwei Söhne namens Patrick de Funes und Olivier. Der Produzent Christian Fechner gab ihm oft Kraft und Lebensmut, mit der Schauspielerei weiterzumachen.
Weltanschauung und Glaube
Louis de Funes war tief religiös und ein überzeugter Katholik. Er bewunderte König Ludwig XVI. und nahm regelmäßig an Messen zu dessen Gedenken teil. Sein konservativer Lebensstil spiegelte sich auch in seiner privaten Zurückhaltung wider. Während er auf der Bühne für schrille Rollen bekannt war, lebte er im Alltag nach traditionellen Werten und mied alles, was ihm als zu modern oder oberflächlich erschien.
Der Schlossbewohner und Rosenzüchter
Sein Wohnsitz, das Château de Clermont in Le Cellier, war mehr als nur ein Rückzugsort – es war sein ganz persönliches Paradies. Dort pflegte er einen umfangreichen Garten mit großer Leidenschaft. Eine spezielle Rosensorte wurde ihm zu Ehren gezüchtet – die „Louis de Funès“-Rose. In seinem Schloss verbrachte er viele Stunden allein, beobachtete die Natur und kümmerte sich liebevoll um seine Pflanzen.
Musikalische Seite und frühe Karriere
Bevor er als Schauspieler berühmt wurde, verdiente Louis de Funes sein Geld als Jazzpianist in Pariser Nachtclubs – insbesondere im Künstlerviertel Pigalle. Dort begeisterte er das Publikum mit seinem virtuosen Spiel und komischen Einlagen. Später nahm er auch einige Schallplatten auf, darunter klassische französische Texte, die er mit dramatischer Stimme und viel Humor vortrug.
Schlusswort
Louis de Funès war nicht nur ein Meister der Komik auf der Leinwand – sein Privatleben zeigt, wie komplex, widersprüchlich und faszinierend ein Mensch sein kann, der Millionen zum Lachen brachte, selbst aber oft mit Ängsten und Rückzug lebte. Wir alle werden ihn vermissen, aber er lebt in seinen Filmen weiter.
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